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  Umweltschutz und Welthunger
 
Wenigen Menschen ist bewusst, wie weitreichend die Folgen einer Ernährungsweise mit Fleisch und anderen Produkten von Tier sind. Die damit verbundene intensive Tierhaltung ist nicht tiergerecht und trägt zur Klimaerwärmung, zum weltweiten Hunger und zu globalen Umweltschäden bei. In Anbetracht dieser Situation und eines drohenden Klimakollapses ist der sorglose Konsum von Produkten vom Tier nicht mehr hinnehmbar. Um den Fortbestand dieses Planeten zu sichern, werden die Menschen ihre Ess- und Lebensgewohnheiten ändern müssen.
Die Deutschen konsumieren fast 90 Kilo Fleisch und Fisch pro Jahr und Kopf. Im Hinblick auf die klimaschädlichen Folgen dieser fleischlastigen Ernährung fordern hochrangige Politiker und Wissenschaftler, wie der ehemalige Chefökonom der Weltbank Lord Nicholas Stern oder der Vorsitzende des Weltklimarats und Nobelpreisträger Dr. Rachendra Pachauri, eine Reduzierung des Fleischkonsums. In der wegweisenden Studie »Der lange Schatten der Tierzucht«  der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO (Food and Agricultural Organization) wird die Tierhaltung als die zweitwichtigste Ursache für den Klimawandel und als eine der Hauptursachen der größten Umweltprobleme bezeichnet. Nach der Studie erzeugt die landwirtschaftliche Tierhaltung mehr Treibhausemissionen als das gesamte Transportwesen. Das renommierte Worldwatch Institute kam in einer weiteren
 Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der für den menschlichen Konsum gehaltene Tierbestand sogar für mindestens 51 Prozent der weltweit ausgestoßenen klimaschädlichen Treibhausgase verantwortlich ist.



25 Kilo Treibhausgase für einen Rinderbraten

Aber was macht die Tierhaltung so klimaschädlich? Zunächst stoßen die Tiere selbst Treibhausgase aus. In der Agrarwirtschaft sind es vor allem Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Wiederkäuer, also Rinder, Schafe und Ziegen, erzeugen bei der Verdauung große Mengen Methan, das über 23-mal stärker zur Klimaerwärmung beiträgt als Kohlendioxid (CO2).  Eine »Milchkuh« zum Beispiel emittiert im Durchschnitt 111,7 Kilogramm Methan im Jahr. Hinzu kommen täglich etwa 60 Liter lachgashaltige Gülle, die über 300-mal klimawirksamer ist als Kohlendioxid. Durch die Lagerung und die Ausbringung der Gülle
auf die Felder entstehen durch Umwandlungsprozesse weitere Mengen von Methan und Lachgas. Pro Kilo Rindfleisch fallen so bis zu 26 Kilogramm Treibhausgase an . Zum Vergleich: Ein Kilo Haferflocken produziert lediglich 0,8 Kilogramm Kohlendioxid.



Waldsterben, überdüngte Meere und Wasserverschwendung

Nach einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz zur Massentierhaltung hat in der Landwirtschaft in Deutschland ein rasanter Strukturwandel stattgefunden. Während die Mastbetriebe immer größer werden, geht die Zahl der Tierhalter insgesamt zurück. Eine besorgniserregende Tendenz: Kleine bäuerliche Betriebe weichen Megaställen. Da sie Gesundheitsbelastungen befürchten, wehren sich die Anwohner massiv gegen geplante Mastanlagen. Meistens ohne Erfolg. Ein weiteres Problem ist der Schadstoffeintrag in Form von Gülle und gasförmigen Ammoniak-Emissionen in Luft, Boden und Grundwasser.
Die Gülle wird zwar als Dünger eingesetzt, es fällt jedoch mehr an, als von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Aus diesem Grund ist in vielen Regionen mit intensiver Schweinehaltung eine Überdüngung mit Stickstoff und Phosphor zu verzeichnen. Dies trägt durch die Versauerung der Böden zum Waldsterben bei und führt durch die steigende Nitratbelastung der Gewässer zu einer Überdüngung von Oberflächengewässern und Meeren - eine ernste
Gefahr für die biologische Vielfalt.
Neben den genannten Umweltproblemen werden zur Erzeugung von Produkten vom Tier auch große Mengen Wasser verbraucht. Zur Erzeugung von einem Kilogramm Fleisch sind bis zu 100 000 Liter Wasser nötig. Diese hohe Zahl ergibt sich aus der Menge des Wassers, das für die Produktion des Futters nötig ist. Hinzu kommt der Wasserverbrauch in den Haltungsbetrieben und den Schlachthäusern.

Wer sich vegetarisch ernährt, spart im Jahr nach einer Studie des Freiburger Öko-Instituts knapp 200 Kilogramm des Klimagases CO2. Bei einer konsequent veganen Ernährung sind es sogar 450 Kilogramm.



Die »Nutztiere« der Reichen fressen das Brot der Armen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Land- und Lebensmittelverschwendung. Laut der oben genannten FAO-Studie werden rund 30 Prozent des eisfreien Landes direkt oder indirekt für die Tierzucht genutzt. Ein Großteil der weltweiten Getreide- und Sojaernte wird zu Tierfutter verarbeitet. Eine extreme Verschwendung von Nahrungsmitteln, denn bei der Umwandlung von pflanzlicher Nahrung in Produkte vom Tier geht ein Großteil des Energiegehaltes verloren, die sogenannten Veredelungsverluste. Je nach Tierart und Futter werden bis zu 16 Kilogramm Getreide zur Herstellung eines einzigen Kilogramms Fleisch benötigt. Nur etwa zehn Prozent des verfütterten Getreides wird dabei in Fleischmasse umgewandelt, die restlichen 90 Prozent Nahrungskalorien gehen verloren. Aus den Erzeugerländern importiertes und an die »Nutztiere« verfüttertes Soja und Getreide entzieht den Menschen in ärmeren Ländern
die Lebensgrundlagen. Dabei müsste kein Mensch hungern. Rein rechnerisch würden die heutigen Produktionskapazitäten für die Ernährung von neun Milliarden
Menschen ausreichen.



Globale Ernährungskrise vorprogrammiert

Der größte Teil der Landfläche der Erde wird für die Tierzucht »verbraucht«. Um Land für Weideflächen und Futtermittelanbau zu gewinnen, wird Urwald gerodet. Nach der genannten FAO-Studie wurden über 90 Prozent des Amazonas-Regenwaldes seit 1970 für die Neuschaffung von Weideland gerodet. Mit dem Urwald wird nicht nur ein wichtiger Kohlenstoffspeicher zerstört, mit ihm gehen auch seltene Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich verloren. Und Besserung ist nicht in Sicht. Wenn die Prognose der FAO zutrifft, wird sich die globale Fleischproduktion bis 2050 noch einmal auf 465 Millionen Tonnen verdoppeln. Dann werden die Tiere so viel pflanzliche Nahrung verbrauchen wie vier Milliarden Menschen. Doch um diese zu produzieren, steht nicht genug
Land und Süßwasser zur Verfügung. Eine globale Ernährungskrise ist vorprogrammiert. Im Forschungsreport der Bundesregierung fordern Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts daher, die Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel aus pflanzlichen Rohstoffen zu prüfen.

 
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